Kerl

Kerl

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Kerl [kɛrl], der; -s, -e und abwertend auch: -s (ugs.):
1. männliche Person, Mann:
ein junger, kräftiger, großer Kerl; ein tüchtiger, anständiger, feiner Kerl; ein grober, gemeiner Kerl; ich kann den Kerl nicht leiden.
Syn.: Bursche, Junge, Typ.
2. (positiv eingeschätzter) Mensch:
sie ist ein lieber Kerl; er ist ein feiner, netter Kerl; ein junger Kerl.
Syn.: Bursche, Frau, Junge, Mädchen, Person, Persönlichkeit, Typ, Type.

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Kẹrl 〈m. 1 oder m. 6; umg.〉
1. Mensch, Mann, Bursche, Junge
2. 〈in Verbindung mit Adj.〉 ein durch bestimmte positive od. negative Eigenschaften ausgezeichneter Mensch
3. 〈in Verbindung mit Adj. a.〉 Mädchen
● sie hat einen \Kerl 〈derb〉 einen Freund, Geliebten; ich kann den \Kerl nicht leiden ● er, sie ist ein anständiger, feiner, gutmütiger, lieber \Kerl; der arme \Kerl!; braver, ganzer (= tüchtiger), tapferer \Kerl; dummer, blöder, grober \Kerl; gemeiner, schlechter, übler \Kerl; großer, junger, kräftiger, strammer \Kerl; er, sie ist ein hübscher \Kerl; kleiner \Kerl (meist liebevoll von kleinem Jungen); er, sie ist ein komischer \Kerl; die langen \Kerls die von Friedrich Wilhelm I. von Preußen geschaffene Leibgarde aus bes. großen Soldaten [<mnddt. kerle „freier Mann nicht ritterlichen Standes, grobschlächtiger Mann“, engl. churl „Bauer, Kerl, Tölpel“, <germ. *kerla-]

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Kẹrl , der; -s, -e, nordd. ugs. auch: -s [aus dem Niederd. < mniederd. kerle = freier Mann nicht ritterlichen Standes; grobschlächtiger Mann; im Ablaut zu mhd. karl(e), ahd. karal = (Ehe)mann; vgl. anord. karl = alter Mann]:
1. (ugs.)
a) männliche Person, Mann, Bursche:
ein junger, kräftiger, großer, langer K.;
ein tüchtiger, anständiger, ehrlicher, forscher K.;
ein unverschämter, frecher, gemeiner, widerlicher, grober, langweiliger, dummer, komischer, alberner K.;
er ist der [richtige] K. dazu;
(drückt wohlwollendes Erstaunen aus) das ist ein K.!;
wir brauchen ganze -e (Männer, die sich, wenn es darauf ankommt, bewähren);
er hat gezeigt, was für ein K. in ihm steckt (was er leisten kann);
ich kann den K. nicht leiden!;
schmeißt die -e/(nordd., md.:) -s hinaus!;
(Schimpfwort) du blöder K.!;
(als saloppe Anrede, auch als Ausruf der Überraschung o. Ä.:) K., wie siehst du denn aus!;
die Langen Kerls (von Friedrich Wilhelm I. von Preußen geschaffene Leibgarde, in die nur besonders große Männer aufgenommen wurden);
b) Liebhaber:
einen K. haben, sich einen K. nehmen.
2. (durch bestimmte [positive Charakter]eigenschaften charakterisierter) Mensch:
ein patenter K.;
sie ist ein feiner, netter, prächtiger, guter K.;
ein lieber, goldiger, tapferer K. (Junge).
3. (veraltet) Diener.
4. (ugs.) besonders großes Exemplar, Prachtexemplar:
wir haben Äpfel gepflückt, solche -e!

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Kẹrl, der; -s, -e, nordd. ugs. auch: -s [aus dem Niederd. < mniederd. kerle = freier Mann nicht ritterlichen Standes; grobschlächtiger Mann; im Ablaut zu mhd. karl(e), ahd. karal = (Ehe)mann; vgl. anord. karl = alter Mann]: 1. (ugs.) a) männliche Person, Mann, Bursche: ein junger, kräftiger, großer, langer K.; ein tüchtiger, anständiger, ehrlicher, forscher K.; ein unverschämter, frecher, gemeiner, widerlicher, grober, langweiliger, dummer, komischer, alberner K.; er ist der [richtige] K. dazu; das ist ein K.! (drückt wohlwollendes Erstaunen aus); Breite Schultern. Braun gegerbtes Gesicht, wasserhelle Seemannsaugen unter buschigen Brauen. Ein K. von einem Mann! (ein bes. männlich wirkender Mann; Heim, Traumschiff 254); Das Kalkül ist simpel: Während die -e auf Sat 1 Fußball gucken, werden die Frauen bei der ARD bedient (Woche 27. 3. 98, 19); wir brauchen ganze -e (Männer, die sich in entsprechenden Situationen bewähren); er hat gezeigt, was für ein K. in ihm steckt (was er leisten kann); Nicht mehr nur was für harte -e: 60 Prozent aller Tätowierten sind mittlerweile Frauen (Hörzu 12, 1992, 129); ich kann den K. nicht leiden!; schmeißt die Kerle/(nordd., md.:) Kerls hinaus!; du blöder K.! (Schimpfwort); (als saloppe Anrede, auch als Ausruf der Überraschung o. Ä.:) K., wie siehst du denn aus!; sie hat sich mit -en eingelassen; Lara aber hat womöglich einen K. bei sich und geniert sich aufzumachen (Frischmuth, Herrin 131); ∙ <Pl. -, selten auch -es:> er hat auch schon brave K. angelockt (Schiller, Räuber II, 3); Das ist ein Korps -es, Bruder, deliziöse Burschen, sag ich dir (Schiller, Räuber II, 3); *die Langen Kerls (von Friedrich Wilhelm I. von Preußen geschaffene Leibgarde, in die nur besonders große Männer aufgenommen wurden); b) Liebhaber: einen K. haben, sich einen K. nehmen; Weil ihr K. sie verprügelt und sitzen gelassen hätte, habe sie ihm was anhängen wollen (Prodöhl, Tod 94); sie lag mit ihrem K. im Bett. 2. (durch bestimmte [positive Charakter]eigenschaften charakterisierter) Mensch: ein patenter K.; sie ist ein feiner, netter, prächtiger, guter K.; ein lieber, goldiger, tapferer K. (Junge); der Großvater nahm den kleinen K. (das Baby) auf den Arm. 3. (veraltet) Diener. 4. (ugs.) besonders großes Exemplar, Prachtexemplar: wir haben Äpfel gepflückt, solche -e!

Universal-Lexikon. 2012.

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